19. März 1978:
Ich befinde mich in einer tiefen Meditation und diesmal ist es kein bewusster Traum, sondern eine Sicht. Sie ist plötzlich da. Wie lange sie gedauert hat kann ich nicht sagen.
Über einen Regenbogen wandert der mir bekannte Lehrer in der smaragdgrünen Sutane. Dann ist er bei mir. Neben ihm stehen 2 Schüler, die mir schon bekannt sind. Der eine kommt mir etwas jünger vor, zumindest erscheint es mir so. Er steht ganz greifbar vor mir. Wenn ich die Hand ausstrecken würde, könnte ich ihn greifen, was ich natürlich nicht tue. Er hat ein rundes Täfelchen und schreibt auf: Erdenplan 1977, 3. Jänner: Das war an diesem Tag dein bewusster Traum von der Frau, die damals noch nicht Erlösung finden konnte. Heute komme ich, um dir zu zeigen, wie die Erlösung von einer solch furchtbaren Nebelebene stattfindet. Du musst dich wie immer sehr still verhalten.“
Dann bindet er mich wieder am Ellbogen mit einer Goldschnur an. Sie ist wiederum etwa daumendick - das war schon einige Male in meinen Träumen, ist mir also nicht mehr ganz neu.
Wir beginnen zu schweben, der Regenbogen ist weg. Wir schweben ziemlich lange, wie lange kann ich nicht sagen, und jetzt kommen wir wieder zu dieser nicht guten Sphäre. Es ist dort wirklich so ein unangenehmer Geruch, lauter Nebelschwaden sind dort. Den Boden habe ich noch nicht betreten, der Schüler hat wieder solche Schuhe mit dicken Sohlen, die zieht er mir an. Dann hängt er mir einen Mantel um, und jetzt gehen wir durch die Schwaden. Der Lehrer geht etwas voraus, wir folgen. Da kommt aus einer Höhle, die Frau. Das Merkwürdige ist, sie sieht fast so aus, wie vor einem Jahr, nur etwas beruhigter, glaube ich, und sie hat die Hände so merkwürdig gefaltet wie zu einer Schale und macht sie immer auf und zu. Wie sie die Hände aufmacht, sehe ich dass sie so verbrannt sind. In der Mitte hat sie etwas, aber ich kann nicht sehen was es ist.
Nun tritt der Lehrer zu ihr und schreibt ihr was auf. Das konnte ich nicht lesen, weil es zu weit war. Sie schreiten vorwärts und ich mit. Sie dreht sich nicht um und ich sehe nur, wie sie geht, wie ihre Schuhe nicht mehr schwarz sind. Ihr Gewand ist grau, ich hab es viel dunkler in Erinnerung. Da erscheint die mir schon bekannte Leiter, sie kommt mir sehr viel höher vor. Ich zähle schnell, es sind wirklich 8 Stufen. Der Lehrer steht hinter dieser alten Frau. sie beginnt zu steigen und der Schüler hinter mir der auch eine Soutane trägt, aber sehr jung ist, gibt mir merkwürdigerweise die Hand hinters Ohr.
Ich denke mir, ich soll was hören, höre aber nichts.
Jetzt schreibt er mir auf: „du sollst nichts hören, du musst dich jetzt konzentrieren und zwar auf diese Frau und auf die Leiter.“
Das mach ich selbstverständlich. Sie steigt, der Lehrer steht hinter ihr, ich bin sehr ängstlich, ich denke mir, mein Gott, wenn sie nur schon hinauf kommen würde. Aber die ganze Geschichte geht so langsam vor sich. Sie steigt: eins, zwei, drei, vier, fünf, Gott sei Dank, sechs, sieben, und jetzt fang ich direkt an zu zittern, ich spür das, sie steigt wirklich die achte Stufe empor.
Ich bin erleichtert, auch der Schüler neben mir, ich sehe wie sein Gesicht glänzt, ich hab einen Moment zu ihm hinübergeschielt und jetzt schweben wir hin zur Leiter. Ich denke mir, was geschieht jetzt?
Der Lehrer zieht das Band an, er war ja ziemlich weit von mir, ich spür das am Ellbogen wie er zieht, er steht nun neben mir, wir schweben hinauf. Die Leiter ist fort, wir brauchen anscheinend keine Leiter und er schreibt auf die Tafel: „Wir haben nun diesen nicht guten Raum mit der Frau verlassen. Über die Schwelle kannst du natürlich nicht gehen, aber du kannst ein bisschen sehen, wir werden dir die Kraft geben. Du sollst sehen, was hier oben geschieht, damit du es deinen fortgeschrittenen Schülern mitteilst.“
Ich nicke dankbar und verbeuge mich.
Ich kann vorerst nichts unterscheiden. Wieder berührt mich der Schüler am Ohr. Jetzt weiß ich schon, ich soll mich konzentrieren, das ist nichts zum Hören. Warum diese Geste, weiß ich nicht, kann ja auch hier nicht fragen, und da sehe ich wie die Frau auf der achten Stufe steht.
Jetzt sehe ich vier Gestalten, die sind großartig anzusehen, die haben keine grüne Sutane, die sind so schön angezogen, es schimmert so wie Silber und auf der Stirn tragen sie ein Band, es ist ein weißes Band und darauf gestickt ist ein goldenes Kreuz. Dann sehe ich sie noch einen Gürtel tragen, da sind lauter Kreuze drauf. Und die Frau steht oben.
Wieder hält sie die Hände so krampfhaft wie zum Gebet, hält sie was in der Hand?
Ich weiß es nicht, auf einmal macht sie die Hände auf. Da konzentriere ich mich auf sie und sehe, sie sind ganz verbrannt und in den Händen hält sie ein Kreuz. Und jetzt schreibt mir der geistige Lehrer auf: „Siehst du, aus dem heißen Sand hat sie durch lange Zeit ein Kreuz gebildet, geknetet und hat still ihre Gedanken an den Christus hineingesenkt. Damit ist sie auch jetzt erlöst worden. Und sie lässt das Kreuz nicht aus den Händen, die Hände sind verbrannt, aber sie werden geheilt.“
Ich sehe zwei Gestalten kommen, die sind genau so gekleidet wie die, welche bei der Frau stehen; sie empfangen die Frau. Die anderen zwei haben etwas in ihren Händen, ich kann es nicht erkennen, es ist viel zu weit. Hinter den Gestalten dehnt sich eine Fläche aus, sie ist grün bewachsen, und weiter weg sehe ich auch was, es scheinen Häuserumrisse zu sein, aber genau kann ich es nicht unterscheiden.
Der Lehrer zieht das Band wieder an und schreibt: „Siehst du, sie führen sie jetzt zur Erholung. Sie hat sehr gelitten, sie hat alles abgetragen und jetzt wird es ihr gut gehen. Wir werden diese Sphäre heute natürlich nicht mehr durchgleiten, sondern wir nehmen einen ganz anderen Weg.
Ich schreibe dann auf: „Bitte, ich möchte mir das alles aufschreiben, das ist so interessant für meine Schüler, ich kann mir doch das nicht alles merken, ich vergesse sicher etwas im Detail von der Meditation, ich weiß gar nicht wie lange es gedauert hat.“
Er sagt: „Das waren ja nur Sekunden“ und dann zieht er das Band wieder fest an, wir schweben, aber diesmal ist es so ruckweise. Er gibt die Hand über meine Augen, ich kann überhaupt nicht sehen wohin wir schweben.
Kurz darauf sitze ich dann im Sessel und atme schwer, das spür ich. Als ich die Augen aufmache, ist der Regenbogen und das ganze Bild weg.
Das war heute den 19.3.1978 nach einer langen Zeit, ich bin sehr dankbar, hab ein großes Gebet gesprochen zu allen Heiligen und auch zum Heilaltar, dass ich wieder den geistigen Lehrer sehen konnte. Vor allem aber haben sich meine Gedanken bei der Frau aufgehalten, ich werde schauen, dass ich für alle diese Wesen bete. Diese Frau braucht wahrscheinlich nicht mehr mein Gebet, weil sie erlöst ist.