Traum, 26.7.78
Ich befinde mich in einem dichten Nebel. Der ist so dicht, dass ich überhaupt nichts sehen kann. Mich befällt keine Furcht. Ich weiß, dass ich außerhalb des Körpers bin und ich warte, denn ich weiß, einmal muss ja der Helfer kommen, denn was sollte ich hier allein in dem Nebel tun. Während ich das denke lichtet sich ein Stück Nebel auf der linken Seite und es erscheint der mir wohl bekannte Lehrer im smaragdgrünen Mantel. Neben ihm sind wieder die zwei Schüler. Der Nebel lichtet sich immer stärker, so dass ich die drei nun besser sehen kann. Ich grüße den Helfer auf indisch, indem ich die Hände falte und er nickt. Dann empfinde ich, dass ich schwebe. Hierbei sehe ich weder den Helfer noch seine Schüler.
Auf einmal sehe ich in eine Halle; sie ist sehr groß. Wieder befinde ich mich vor einer Glaswand. Sie ist diesmal etwas durchsichtiger. Der Helfer steht wieder davor, ich sitz mit den beiden Schülern schräg hinter ihm. Der jüngere Schüler nimmt mein Armgelenk und bindet mir irgendeine Schnur an. Ich bin mit ihm verbunden. Ich schau die Schnur genau an, aber ich kann kein Gewebe oder Details erkennen.
Von meinem Sitz aus schau ich in die Halle und der Helfer fragt: "Was siehst du?"
Ich sage: „Ich sehe eine Halle.“
"Ja, richtig, was siehst du noch?"
„Nichts!“
Jetzt bindet mir der Schüler noch eine Schnur an, da wird es für mich plötzlich heller.
Nun sage ich: „Ich sehe jetzt eine Halle, darinnen sitzen Menschen, es könnten Schüler sein, denn sie tragen solche Kopfbedeckungen, wie ich sie bei Schülern schon gesehen habe.“
Er nickt, scheinbar ist es richtig, und sagt: „Versuche es dir genauer anzuschauen.“
Ich schaue jetzt sehr konzentriert hin, da sehe ich eine Unmenge von Schülern. Manche tragen ein rituelles Gewand mit einer tibetanischen Mütze und vorne sitzen Schüler, die tragen ein dunkelbraunes Gewand mit weiten, weißen Ärmeln. Das sind so zwei, drei Reihen und hinter ihnen sitzen schon die Schüler im smaragdenen Gewand, aber sie tragen verschiedene Abzeichen am Ärmel, allerdings kann ich diese nicht unterscheiden. Das sage ich dem Helfer, er nickt, „gut“. Dann sagt er: „Gib gut acht! Das ist eine Lehrstunde, der du beiwohnen darfst. Sie wird kurz sein, aber versuche es dir zu merken.“
Ich sitze ganz still, ich weiß ja, dass ich mich nicht rühren darf, dass ich keine Bewegung machen darf. Auf einmal erscheint eine große Tafel. Die Tafel ist so groß wie eine Wand. Dort erscheint eine Schrift, und die Schüler schreiben mit. Dort steht:
„Der Ursprung aller Menschen ist göttlich!“
Ich merke mir das schnell. Dann steht ein zweiter Satz:
„Der Sinn des Lebens ist, das Göttliche zu verwirklichen!“
Wieder Stille. Ich höre nichts, aber ich sehe, wie die dort schreiben. Ich habe nichts zu schreiben, kann mich auch nicht rühren, ich darf mich ja nicht rühren, und es kommt noch ein dritter Satz:
„Und der Sinn des Lebens ist, sein Karma zu verbessern!“
Dann löscht sich die Tafel wieder von selber aus.
Mein Lehrer im smaragdenen Gewand fragt mich: "Was hast du gesehen?"
Ich wiederhole ganz genau die 3 Sätze und er sagt: „Das ist gut, das sind Lehrsätze, Du sollst sie dir genau merken, indem du sie als Mantra sprichst. Jeden Tag sprich sie, nur ein einziges Mal, dann werden sie eingehen.“
Ich nicke dankbar, ich verbeuge mich. Dann herrscht Stille.
Jetzt tritt ein Schüler aus den Reihen, der sieht genauso aus wie der Helfer, nur trägt er ein anderes Band. Er geht nach vorne. Ob dort ein Podium ist, eine Erhöhung oder ein Teppich, das sehe ich nicht genau; es ist so weit entfernt. Jetzt schreibt er etwas was ich überhaupt nicht lesen kann. Ich rühr mich nicht, ich kann es eben nicht lesen.
Der Helfer fragt: „Was siehst du?"
Ich sage: „Ich sehe irgend etwas, ist es eine mir unbekannte Schrift? eine Bilderschrift? Ich kann es nicht unterscheiden.“
Sagt er: „Gut.“ Es kommt wieder der jüngere Schüler und gibt mir ein drittes Band.
Fragt mich der Helfer: „Was siehst du jetzt?“
Darauf ich, „ich sehe, dass die Schrift übersetzt ist und es heißt: Hier ist eine Lehrstunde für fortgeschrittene Yogaschüler, die sich hier weiterbilden. Schüler aus verschiedenen Kontinenten.“
Er nickt und sagt dann. „Weißt du es ist so: Nicht jeder wird wieder in Tibet geboren, wenn er schon dort gelebt hat, und nicht jeder im Westen oder in Indien. Die Schüler, die rückwärts sitzen, sind tibetanische Schüler und die lernen jetzt ein bisschen anders, damit sie später im Westen unterrichten können.“
Ich nicke. Dann löscht die Schrift schon wieder aus. Dann kommt wieder eine Tafel. Der Lehrer geht scheinbar wieder auf seinen Platz. Und jetzt kommt ein Schüler, der ist wieder ganz anders gekleidet. Jetzt sehe ich es deutlich, der hat so ein kaffeebraunes Gewand und schneeweiße Ärmel und trägt ein Band um den linken Arm. Dieser Schüler nimmt einen Gegenstand, es ist wie eine Kreide, aber es leuchtet und er schreibt auf:
„Die Lehrstunde ist jetzt zu Ende. Die Schüler begeben sich in den Garten zur Meditation.“
Mein Helfer fragt: „Hast du dir das alles jetzt gut gemerkt?“
Ich sage: „Ja“, und bedanke mich sehr.
Er sagt weiter: „Sei sehr vorsichtig, wenn du in der nächsten Zeit Schüler aufnimmst. Jetzt gehst du wieder zurück in den Körper. Es hat mich gefreut, dass du dich im Nebel nicht gefürchtet hast. Man sieht, dass du schon etwas weiter bist.
Ich danke noch mal, der Schüler wickelt wieder die Bänder ab und gleichzeitig verschwindet das ganze Bild und ich sitze aufrecht im Bett. Es ist 5 Uhr 10, es ist bereits hell.