"Steine und Blumen - Samskaras und gute Taten''

Bewusster Traum, Juni 1977

Ich befinde mich auf einer sehr merkwürdigen Ebene, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Es ist hier ziemlich öde und einfärbig. Ich schaue zum Himmel hinauf, der ist grau verhangen. Ich blicke an mir herunter, und sehe eine merkwürdige Kleidung, die ich anhabe - einen grauen Mantel mit einer Pelerine. Das Merkwürdigste an meiner Kleidung, merke ich zum Schluss, ist ein Helm, den ich auf habe. Solche Helme habe ich in Ostrau gesehen, in den Kohlenbergwerken. Der Helm ist gelb und hat einen Schirm. In der rechten Hand fühle ich, dass mich jemand hält. So schau ich ein wenig nach rechts und da steht eine Frau, genauso gekleidet wie ich, mit dem einen Unterschied, dass ich helle Strümpfe und helle Schuhe trage, sie aber dunkle Schuhe und Strümpfe. Neben mir spüre ich einen Helfer gehen. Ich blinzle, kurz hin, kann aber nicht erkennen welcher Helfer es ist. Er hat eine sehr helle Ausstrahlung. Dann sehe ich, dass neben der Frau, die mich an der Hand hält, auch ein Helfer ist. Der ist aber etwas dunkler. Nur das Gesicht leuchtet gleichstark wie das meines Helfers.

Wir gehen eine geraume Zeit und alle bleiben still. Man hört nicht einmal Schritte.

Schließlich frage ich, wohin wir gehen, bekomme aber keine Antwort. Auf einmal fühle ich, dass sich die Hand löst, schaue nach rechts und merke, dass die Frau und auch der Helfer weg sind; ich frage nicht und wir gehen weiter. Wir kommen in eine etwas hellere Gegend, dort ist ein sehr großer Felsen. Der Helfer deutet mir stehen zu bleiben. Ich schaue den Felsen hinauf und sehe dort eine schöne Höhle, die wie eine Wohnung aussieht. Dann deutet er mir mich niederzusetzen und ich spüre, dass Steine auf den Helm fallen. Das dauert einige Zeit. Zuerst sind es größere Steine, dann werden sie kleiner, zuletzt rinnt etwas Sand.

Der Helfer nimmt mich wieder bei der Hand und sagt mir, ich möge aus den Steinen ein Häuflein machen. Ich scharre sie mit den Fingern, so wie mit einem Rechen, zusammen. Nun lässt er mir den Helm abnehmen und sagt: "Jetzt weißt Du wozu der Helm war", und ersucht mich darum die Steine in den Helm hinein zu geben. Ich tue das und will ihm den Helm überreichen. Er blickt mich an und lächelt, sagt aber nichts.

Wir gehen weiter, es wird heller und wärmer und ich soll meine Pelerine ablegen, ich lege sie zusammen, weiß aber nicht, wo ich damit hin soll, als sie schon verschwindet. Ich soll auch meinen Mantel aufmachen, lasse ihn aber an, weil ich Ja keine andere Weisung bekommen habe. Wir gehen weiter, da gibt mir mein Helfer einen wunderschönen Hut, einen Florentinerhut, wie ich ihn mir als Mädchen gewünscht hatte. Ich soll ihn aber nicht aufsetzen.

Ich halte ihn also in der Hand und wir gehen weiter und weiter.

Wir kommen zu einem hübschen Garten, der mir sehr gut gefällt, dort sind Magnolienbäume, Apfelbäume, Pflaumenblüten, es ist faszinierend aber wir bleiben nicht dort; wir gehen weiter in einen anderen Garten, der noch schöner ist. Da deutet mir der Helfer, dass ich mich hinsetzen soll. Ich setze mich unter einen Apfelbaum. Der Helfer stülpt den Hut um und es fallen Blüten vom Baum. Das gefällt mir.

Ich zeige auf den Magnolienbaum, aber er schüttelt nur den Kopf, dorthin soll ich nicht und das tut mir sehr leid.

Als der Hut schon zu dreiviertel voll ist, zeigt er mir, dass ich jetzt zum Magnolienbaum hingehen kann, und es fallen von diesem einige sehr große Blüten herunter in den Hut. Dann nimmt er mir den Hut aus der Hand.

Wir gehen wieder ein Stückchen weiter. Wo immer wir hinkommen, überall ist es schön. Nun kommen wir zu Wiesen mit vielen Blumen, jedoch sind dort keine Bäume.

Der Helfer bleibt stehen und sagt: "Jetzt muss ich fortgehen."

Ich werde traurig und bitte, dass er nicht fortgehen möge, ich habe mich schon so an ihn gewöhnt.

Er sagt aber, dass es nicht anders geht, da er gerufen werde, aber es werde ein anderer Helfer kommen.

Ich frage ihn noch: "Kommst du wieder?"

Da gibt er mir ein sehr schönes astrales Tuch, viel feiner noch als Seide und schon ist er verschwunden.

Ich schaue das Tuch an, den Hut habe ich auch; ich halte den Hut und will ihn mit dem Tuch überdecken, da sehe ich, dass darauf das Wort "Aldebaran" steht; das ist ein Schutzgeist von mir.

Wie ich dort so verlassen im Garten stehe, bildet sich auf einmal vor mir ein Bach. Er ist sehr hübsch und ich stehe an seinem Ufer. Am anderen Ufer sind auf einmal viele Leute, aber genau kann ich sie nicht sehen; sie tragen etwas. Ich versuche konzentriert hin zu sehen und erkenne, dass diese Menschen sehr schwer tragen. Manche haben einen Sack. Es sind ältere und jüngere Menschen. Die Szene sieht sehr merkwürdig aus. Ich setzte mich am Bachufer nieder und warte eine Weile. Da steht plötzlich vor mir mein Freund mit dem smaragdgrünen Samtgewand, er lächelt. Ich bin überrascht.

Er lächelt mich an und deutet mir ich solle hinüberschauen und ich deute ihm "ich schau sowieso hinüber;" da sehe ich dort plötzlich ganz genau, so wie wenn sie neben mir wäre, eine alte Frau mit vielen Runzeln. Sie trägt einen großen Sack, in dem wohl Steine zu sein scheinen.

Ich sage: "Ich habe auch so einen Helm gehabt und ich möchte ihr diese Steine geben und mir den Sack dafür nehmen.

Der Helfer schüttelt den Kopf und meint: "So viel, das geht nicht." Aber mir tut es so leid und da nehme ich so eine Blüte, die größte und zeige sie ihm, ich meine, wenn ich ihr wenigstens eine Freude machen dürfte mit dieser Blüte, ich möchte sie ihr schenken oder ich schenke ihr den ganzen Hut, wenn ich könnte.

Der Helfer meint: "Ja, weißt du denn nicht, was das ist?"

Ich sage; "Nein, weiß ich nicht."

Darauf er: "Nun ja, die Steine sind Samskaras und die Blüten das Gegenteil.

Ich meine: "Na, dann kann ich sie ja jetzt verschenken!" worauf er meint: "Das möchte ich an deiner Stelle nicht tun, du hast kein Gegengewicht."

Da frage ich, ob es möglich wäre, dass ich aber wenigstens diese eine Blüte geben könnte? Ich zeige sie ihm in der ausgestreckten Hand und er lächelt gütig. Da hat diese Frau die Blüte auch schon in der Hand; aus meiner Hand ist sie verschwunden.

Sie lächelt und ist sehr froh, die Runzeln sind alle verschwunden, sie hat den Sack auch nieder gestellt.

In dem Moment ist auch der Traum aus, die Bilder gehen weg und ich erwache.