"Exupéry"

Traum, 27.1.1977

Vor mir steht ein junger Mann, er hat ein silberschimmerndes Gewand an, lächelt mich an und spricht: "Weißt du wer ich bin?"

Ich verneine, da sagt er: "Ich war Antoine Exupéry, jetzt bin ich ein Helfer, auch hier heiße ich Antoine."

Da freue ich mich sehr und frage, auf welcher Sphäre er sich befindet.

Er sagt: „Wenn du sie sehen willst, dann halte dieses silberne Band mit beiden Händen, ich befestige es an meinem Band.“ Dann nimmt Antoine aus seiner Hand ein rosa-silbernes Band und bindet es um meine Hand. Dann sagt er: „Du musst es mit der anderen Hand festhalten.“

Das mache ich. Ich frage ihn: „Ja aber, Antoine, wo hast du denn dein Flugzeug?“

Da lächelt er und sagt, „hier brauchen wir kein Flugzeug“, und wir beginnen zu schweben.

Wir schweben durch viele Tore. Sie sind so groß und sehen auch so aus wie Berge oder Gebirge. Wir durchqueren ein Tor nach dem anderen. Jedes Tor ist anders gefärbt. Sie sind aus purem Licht, ein wunderschönes Farbenspiel. Ich halte immer das Band fest, fast krampfhaft, um es ja nicht zu verlieren. Letztlich kommen wir bei einem Hochplateau an. Darüber sehen wir einen wunderschönen Himmel. Solch einen Himmel habe ich noch nie gesehen, er leuchtet in allen Farben. Man kann das gar nicht in Worten beschreiben, schon deshalb nicht, weil die Astralfarben aus sich heraus leuchten und deshalb anders sind als irdische Farben. Ich bin ganz entzückt von diesem herrlichen Farbenspiel und es leuchtet, als würde die Sonne durch bunte Nebel hindurch leuchten. Es war nur keine Sonne zu sehen. Das Plateau erstreckte sich weit hinaus. Es war Fels ohne Bäume.

Ich schaue Antoine fragend an und er sagt: „Jetzt möchtest du aber gerne wissen, wo du bist.“

Und ich sage: „Ja! Wo sind wir denn eigentlich?“

Er darauf: „So weit du siehst, ist das die Sphäre, die ich bewohne. Das wolltest du ja wissen.“

Und ich: „Ist da hier gar nichts, nicht einmal eine Wüste, so wie du sie auf der Erde geliebt hast, gibt es hier keine Häuser, gar nichts? Wieso ist hier Alles leer?“

Darauf sagt er: „Da gibt es alles, du brauchst es nur denken.

„Ja - und wo ist denn der kleine Prinz?“ rufe ich. In dem Moment, als ich das gesagt habe, steht ganz genau, wie aus Exuperys bebildertem Buch, der kleine Prinz vor mir und begrüßt mich.

Ich freue mich und denke sofort an den Fuchs und sage, „wo ist denn der Fuchs?“ Sofort steht der Fuchs da, ebenfalls so wie im Buch dargestellt.

Ich bin sehr erstaunt, finde es prächtig und lustig. Antoine lächelt mich an und zeigt, dass ich nicht vergessen soll das Band festzuhalten. Ich habe ja ganz in meiner Begeisterung darauf vergessen. Ich mache das und sage dann zum kleinen Prinzen: „Wenn ich dich denke, dann bist du auf dieser Ebene, du bist also wirklich.“

Er nickt. Und zum Fuchs sage ich: „Und du bist auch wirklich, könnte ich dich angreifen?“

Daraufhin zeigt der Fuchs die Zähne. Aber ich fürchte mich nicht und sage zu ihm: „Du hast aber schöne Zähne.“

Er hat aber nicht zu mir gesprochen, etwa so wie in der Geschichte „Der kleine Prinz“. Ich bin ein bisschen verwirrt.

Antoine sagt darauf zu mir: „Von hier, wo wir uns befinden, habe ich den kleinen Prinz empfunden, als ich noch auf Erden war. Ich habe dir jetzt den kleinen Prinz gezeigt, an dem Ort von wo er her kommt. Ich lebe jetzt mit all diesen Figuren, die ich einmal beschrieben habe. Du hast alle meine Bücher gelesen und solch gute Freunde von mir wie du, auch wenn sie sehr weit sind, besuche ich manchmal.“

Ich bin total fasziniert von Antoine, da spüre ich auf einmal wie sich das Band langsam löst. Sofort will ich es wieder halten, doch in dem Moment löst es sich und ich wache auf.