Bewusster Traum , 7.7.78
Ich befinde mich hellwach auf einer mir unbekannten Ebene. Es ist eine große weite Fläche, nur Gras. An meinem Befinden spüre ich, dass es ein bewusster Traum ist. Da erscheint auch schon der Helfer mit seinen beiden Schülern, die jünger aussehen als das letzte Mal, das nun schon Monate her ist. Er trägt wieder das schöne smaragdgrüne Gewand, lächelt mich freundlich an. Ich falte die Hände auf indische Art und verbeuge mich vor ihm. Dann kommt ein Schüler, ich glaube es ist der Ältere, und bindet mir ein rosa Band um den Oberarm; dasselbe macht er bei sich.
Es ist still und da verändert sich die Ebene. Ich sitze mit den zwei Schülern vor einer großen Fensterscheibe. Hinter uns steht der Helfer. Er sagt: „Ich werde dich heute auf eine Ebene führen, die du nicht kennst. Ich bin dir sehr lange nicht erschienen. Auch das jetzt muss für wieder eine lange Zeit genügen. Denke darüber sehr nach.“
Hinter der Scheibe sehe ich eine Veränderung und er fragt mich, ob ich etwas sehe. Ich schaue konzentriert und sage: „Bitte, ich sehe Wolken.“
Sagt er: „Was siehst du außer den Wolken?“
Ich verhalte mich still, um mich besser konzentrieren zu können und sage dann: „Bitte, ich sehe nichts. Ich sehe immerwährend Wolken die vorüberziehen, helle Wolken, dunkle Wolken, also Wolkengebilde.“
Er blickt zum Schüler, der mit mir durch ein Band verbunden ist. Dieser hebt die Hand und legt sie ganz sanft, man fühlt sie kaum, auf meinen Kopf, auf das Scheitelchakra. Es vergeht eine kleine Weile und das Bild ändert sich vollkommen: Ich sehe, die Wolken sind eigentlich keine Wolken, sondern schwebende Geister, die eine menschliche Gestalt haben. Sie sind fast durchsichtig und gehen in Scharen.
Wieder fragt mich der Helfer: "Was siehst du jetzt?"
Ich erzähle ihm, was ich sehe. Er ist damit noch nicht zufrieden und weist mich an: „Du musst weiter schauen, du musst dich sehr konzentrieren.“
Ich mache das soweit ich kann, da sehe ich auf einmal drei Wege: ein großer Weg, ein kleinerer Weg und noch ein kleinster Weg. Und ich sehe, dass viele Geistwesen den großen Weg gehen. Sie laufen eilig. Vor dem kleinen Weg sind weniger und vor dem ganz kleinen steht nur ein einziger.
Ich sage jetzt dem Helfer was ich sehe, aber ich weiß natürlich nicht, was das ist.
Da sagt er: „Siehst du, das sind die drei Wege, du hast sie schon im Yoga gelernt.“
Ich sag weder Ja noch Nein, weil ich nicht genau weiß was er meint. Und da erklärt er mir: „Siehst du, die den breiten Weg gehen sind die Geistseelen, die schon wieder laufen, um schnell, schnell wiedergeboren zu werden in einem menschlichen Körper. Sie haben es eilig, wie du siehst, sie drängen, einer stürzt über den anderen; es ist kein guter Weg, so schnell wieder in einen Mutterleib zu kommen. Der zweite Weg ist schon ein geistiger Weg, siehst du, da drängen sie sich nicht.“
Eigentlich knien sie, wie ich sehe und beten. Und ich sehe nun auch auf einmal wie der ganze Weg von Helfern in smaragdgrünen Gewändern umrahmt wird, aber sie haben verschiedene Kopfbedeckungen. Sie gesellen sich zu den Geistwesen, die dort sind, nehmen sie bei der Hand, so dass sie aufstehen. Ich sehe, dass sie etwas sprechen aber ich kann es nicht verstehen. Ich sehe das alles genau. Einen einzigen Menschen sehe ich auf dem schmalen Weg. Und da wende ich mich dann an den Helfer fragend: "Ist das der Weg, die enge Pforte, von der ich so oft höre?"
Er nickt und sagt: „Ja, von den tausenden Geistern, die so jeden Tag herströmen und wieder hinunter strömen, ist ein einziger darunter, der den Weg direkt zu Gott geht.“
Da sehe ich schon, wie ein weißgekleideter Helfer kommt, der ist wunderschön, sieht aus wie ein Engel, mit einem leuchtenden Gesicht. Ich schau eine Weile zu: Er spricht zu dem Mann; der ist anscheinend ganz versunken im Gebet. Dann hilft er ihm auf und ich sehe, wie sie über den ganz engen Weg schweben; das ist schon kein Gehen mehr, scheinbar ist es so eng. Und ich schau das lange an und plötzlich verschwindet alles.
Da sagt der Helfer: „Das war ein kurzer Unterricht, aber du kannst daraus viel lernen. Bedenke gut, was ich dir jetzt gesagt habe.“
Ich frage: "Ist jetzt der bewusste Traum aus?“ Und er nickt.
In dem Moment befinde ich mich wieder wie am Anfang auf dieser Ebene, wo nur Gras ist. Der Helfer mit den beiden Schülern verschwindet. Und der ganze Traum ist zu Ende. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht. Ich hab auch auf die Uhr geschaut: es war genau halb Vier, also Morgengrauen. Ich hab mir alles sehr gut überlegt und bin dann nicht mehr eingeschlafen. Es hat mich ziemlich bewegt.